Bei einem guten Change-Begleiter sollten keine Abstriche gemacht werden. Welche Qualifikations-Schwerpunkte der perfekte Partner hat, weiß Kilian Vermeulen.

„Welche Qualifikation ist für eine Unternehmensberatung wertvoller, die uns im Change-Prozess begleiten soll: Möglichst viel Erfahrung mit solchen Prozessen oder möglichst viel Erfahrung in unserer Branche?“

Kilian Vermeulen, Senior Consultant der Unternehmensberatung Blue Advisory GmbH, gibt eine Einschätzung ab.

Change-Prozess ist nicht gleich Change-Prozess

Ein Change-Prozess bezieht sich zumeist auf eine geplante und systematische Veränderung innerhalb eines Unternehmens beziehungsweise einer Organisation. Wobei diese Veränderungen („Change“) beispielsweise Geschäftsprozesse, organisatorische Strukturen, Technologien, Produkte und/oder Dienstleistungen umfassen können. Zudem werden je nach Fall andere Zielsetzung angestrebt wie beispielsweise Verbesserungen in Bezug auf (Prozess-) Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit oder Kundenzufriedenheit.

Somit gilt, dass Change-Prozess nicht gleich Change-Prozess ist und je nach Veränderungsinhalt, Umfang, Komplexität oder Zielsetzung unterschiedliche Kompetenzen gefragt sind, um den entsprechenden Veränderungsprozess erfolgreich abzuwickeln und die damit verbundenen Herausforderungen (zum Beispiel Widerstand gegen Veränderung, Kommunikationsprobleme, fehlende bzw. knappe interne Ressourcen oder Überlastung der Mitarbeiter) zu meistern.

Zur Sicherstellung eines erfolgreichen Changes sollte der Veränderungsprozess immer sorgfältig und strukturiert geplant, durchgeführt, begleitet sowie nachgehalten werden. Um dies zu gewährleisten, werden gerne erfahrene Unternehmensberatungen hinzugezogen.

Auswahl der „richtigen“ Change-Begleitung

Dennoch gibt es auf die Frage, welcher Aspekt – Erfahrung im Change-Management oder Erfahrung in der betreffenden Branche – für die Auswahl einer geeigneten Change-Begleitung wertvoller ist, keine pauschale Antwort. Beide Aspekte können von Vorteil sein, je nach den spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens und des begleiteten Change-Prozesses.

Einerseits kann eine Unternehmensberatung mit umfangreicher Erfahrung im Change-Management wertvolle Methoden und Ansätze bereitstellen, um den Change beziehungsweise die Transformation reibungslos und effizient zu gestalten. Darüber hinaus kann häufig auf Best Practices aus Change-Prozessen in anderen Unternehmen zurückgegriffen werden, um bestmögliche Lösungen zu finden. Beispielsweise unterstützen wir derzeit ein mittelständisches Maschinenbau-Unternehmen bei der Umstellung seines Produktentstehungsprozesses. Unter anderem stellen wir dabei durch gezielte beziehungsweise geeignete Kommunikations- sowie Schulungsformate einen erfolgreichen Change sicher. Als „Blaupause“ dienen uns dabei die Erfahrungen aus ähnlichen Veränderungsprozessen.

Auf der anderen Seite kann eine Beratung mit umfangreicher Erfahrung in ihrer Branche wichtige branchenspezifische Kenntnisse und Einblicke mitbringen, die bei der Gestaltung des Change-Prozesses berücksichtigt werden sollten bzw. hilfreich sein können. Beispiele hierfür sind u.a. detaillierte Kenntnisse über aktuelle Markttrends, regulatorische Anforderungen oder Kundenerwartungen. Beispielsweise begleiten wir derzeit mehrere Energieversorger bei Veränderungsprozessen in ihrem Leistungs- und Angebotsportfolio (weg vom klassischen Energievertrieb, hin zu einer stärkeren Dienstleistungsorientierung) mit Auswirkungen auf Produkte, Prozesse und Organisation. Kenntnisse über Technologien, die Branche sowie Kundensegmente / -bedürfnisse stiften hierbei aufgrund der oftmaligen Produktzentrierung des Changes einen signifikanten Mehrwert.

Idealerweise verfügt der „richtige“ Berater daher sowohl über Erfahrung im Change-Management als auch über Expertise in der jeweiligen Branche. Dadurch kann dieser ein breites Unterstützungsspektrum anbieten, um Sie und Ihr Unternehmen bestmöglich im Change-Prozess zu begleiten.

Quelle: https://www.b4bschwaben.de/